Balanceakt

„Du bist irgendwie nicht, wie andere Weiße.“ Den Satz bekam ich nicht nur einmal, zu hören. Ob das nun an Gestik und Mimik, Sprechweise oder dem Pullover bei 25° liegt, kann ich nicht sagen. Doch jedes Mal löst ein solcher Kommentar ein warmes Gefühl in mir aus. Ein Gefühl der Zugehörigkeit. Doch es folgt ein…

Alles lesen...

Neues Glück

Und dann ging es wieder los. Alles in Koffer und Backpack verstaut. Einen schweren Abschied von Kindern und Freund:innen hinter mir. Im Bus nach Medan. Der Flieger würde mich in wenigen Stunden von Sumatra nach Java bringen. Gedanken schwirrten durch meinen Kopf. Ich hatte keine Ahnung, was mich dort erwarten würde. Wo werde ich wohnen?…

Alles lesen...

Zu viele Erden

Eigentlich will ich gar nicht wissen, um welchen Faktor sich mein ökologischer Fußabdruck in den vergangenen neun Monaten vervielfacht hat. Auch ohne Berücksichtigung der vielen Flugkilometer, scheint mein indonesischer Alltag die Umwelt stark zu belasten. Ich muss mir nur vergegenwärtigen, wie häufig ich Wasser aus zugeschweißten Bechern trinke, Müll in ein Feuer werfe oder meinen…

Alles lesen...

Über Grenzen hinweg

Es hat lange gebraucht, bis ich mich traute, diesen Schritt überhaupt zu denken. Doch als ich es tat, wusste ich, diese Entscheidung würde die richtige sein. Die beste, die ich treffen könne. Ich wechselte meine Einsatzstelle. Und trotz dieser Sicherheit fällt mir eine Begründung noch immer nicht leicht. Ich hatte einen Punkt erreicht, an dem…

Alles lesen...

„Besok sekolah kita?!“

87 Kinder und Erwachsene. Alle leben sie zusammen in Juma Lingga. Dort stehen 10 Wohnhäuser auf dem Gelände. 5 blaue für die Jungen. 5 rosa für die Mädchen. Anfangs brauchte ich einige Zeit zur Orientierung. Wie sind die Häuser strukturiert? Welche Aufgaben haben die Kinder? Welche das Personal? Es dauerte einige Wochen und ich kannte…

Alles lesen...

„Veranda von Mekka“

„Tidak boleh“ [Nicht erlaubt]. Häufig hörte ich im Vorfeld meiner Reise diese zwei Wörter. Ich solle mich bedeckt kleiden. Freizügigkeit sei nicht gestattet. Ich solle keinen Alkohol trinken. Drogen seien verboten. Anfang Dezember war ich für zwei Wochen in der Provinz Aceh unterwegs. Dort herrscht seit 1999 die Scharia. Ein Alleinstellungsmerkmal in Indonesien. Die Region…

Alles lesen...

Der Anfang vom Ende

Der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets. Alpha Omega. Das ist der Name meiner Einsatzstelle. Was im christlichen Kontext für das Allumfassende Gottes, insb. Jesus steht, hat in der hier noch eine andere Bedeutung. Alpha Omega (AO) arbeitet mit Menschen mit Beeinträchtigungen. Kämpft für Integration und gegen Marginalisierung. Keine leichte Arbeit. In weiten…

Alles lesen...

Der Mensch als Gewohnheitstier

„Habituation [(…) lat. habitare wohnen, heimisch sein] ist eine einfache (meist unbewusste) Lernform: Wird ein Organismus wiederholt einem unbedeutenden Reiz ausgesetzt, kann dies mit steigender Anzahl an Wiederholungen graduell zu einer zentralnervös bedingten Abschwächung der (motorischen (Motorik) oder sensorischen (Wahrnehmung)) Reaktionsbereitschaft des Organismus führen bzw. sogar zum Ausbleiben der Reaktion […]“¹

Alles lesen...

Mejuah-juah! Selamat pagi!

9 Stunden Schlaf in drei Tagen. Dementsprechend hoch war mein Energielevel, als wir am Flughafen in Medan ankamen. Das Gepäck aus den Folien gepackt, die dicken Klamotten verstaut, liefen wir aufgeregt in die Ankunftshalle. Meine Mentorin Hera Bangung erwartete mich schon. 3 Stunden Autofahrt nach Kabanjahe standen uns noch bevor. Ein Bus fuhr vor und…

Alles lesen...