Bereits in Deutschland wurde uns gesagt, dass in Ruanda immer ziemlich viele Freiwillige aus Deutschland stationiert sind und alle zu einem Willkommensessen, organisiert von der deutschen Botschaft, eingeladen werden. Um ehrlich zu sein habe ich die ersten zwei Monate lang schon mit Vorfreude auf die Einladung dazu gewartet. Und dann war es soweit: für Donnerstag, 26. Okt. waren wir bei Clemens eingeladen. Clemens ist in der deutschen Botschaft unser direkter Ansprechpartner. Die Botschafterin und zwei weitere Angestellte waren neben den vielen Freiwilligen ebenfalls vor Ort. Es gab asiatisches Essen, verschiedene Getränke und viele anregende Gespräche. Ich habe es geschafft mich mit allen Freiwilligen wenigstens einmal zu unterhalten, wobei nicht alle vollständig in meinem Gedächtnis geblieben sind. Bei mehr als 30 Freiwilligen ist das aber denke ich mal auch verständlich. Clemens ist uns fast gar nicht losgeworden aber schließlich wurde die Veranstaltung gegen 22:30 Uhr beendet und wir zogen weiter in eine Bar wo die Gespräche weitergingen.
Meiner Meinung nach ist das ein tolles Angebot der deutschen Botschaft, denn selbst wenn nicht zu allen eine Freundschaft entsteht kennen wir uns untereinander zumindest und wenn wir uns begegnen kommen trotzdem immer kurze Gespräche zu Stande.
Wir VEM-Freiwillige, sowie Kathi und Elisa und viele der anderen Freiwillige blieben noch bis Sonntag in Kigali. Wir shoppten auf dem Kimironkomarkt, wo ich mir gemeinsam mit Elisa meine ersten Kleidungsstücke schneidern lies. Eine Hose und ein Oberteil. Der Markt hätte mich am Anfang wahrscheinlich viel mehr überfordert, weil wir wirklich oft angesprochen wurden und die Leute unbedingt wollten, dass wir bei ihnen einkaufen. Was meiner Meinung nach total verständlich ist. Ich habe mir angewöhnt sie auf später zu vertrösten und dann einfach zwischen den Ständen zu verschwinden, um in Ruhe schauen zu können.
Bereits am nächsten Nachmittag konnte ich mein neues Outfit abholen. Klingt jetzt wenig spektakulär, allerdings passte das Oberteil noch nicht so richtig und musste deswegen immer wieder angepasst werden, bis ich erst zwei einhalb Stunden später vom Markt zurück zum Hotel fuhren konnte. Dort angekommen duschte ich und dann kamen auch schon Kathi und Elisa zum gemeinsamen fertigmachen, denn für uns ging es auf eine Halloween Party!
Im Sud Club trafen wir viele von den anderen Freiwilligen wieder, aber ich lernte auch viele Menschen aus Ruanda kennen, oder andere Deutsche, die entweder gerade als Touris oder aus beruflichen Gründen hier sind. Um 02:00 Uhr als der Club schloss ging es ins Hotel ins Bett.
Ebenfalls an diesem Wochenende besuchten Florens und ich das „Kandt-House-Museum“ in dem es um das von Deutschland kolonialisierte Ruanda geht. Die Ausstellung ist in den alten Wohnräumen von Richard Kandt, der erst als Afrikaforscher und dann als Generalresident nach Ruanda kam. In der Ausstellung befinden sich auch einige Bilder und Informationen, die von dem Archiv der VEM bereitgestellt wurden.
Im Garten der Anlage befindet sich eine kleine Reptilienausstellung, die Florens und ich auch noch besichtigten. Gerade als wir vor dem Terrarium einer schwarzen Mamba standen und unsere Führerin uns erzählte wie schnell wir von ihrem Gift sterben würden gab es einen relativ lauten Knall. Sofort fand mein Blick den von Florens und ich wusste er denkt das Selbe wie ich: eine der Schlangen ist ausgebrochen und jetzt müssen wir sterben! Die Frau fing an zu lachen, weil sie die Angst in unseren Gesichtern lesen konnte, die von einer heruntergefallenen Avocado ausgelöst wurde…
Am Sonntag ging es ins Pelé Stadium um das Spiel von APR Kigali gegen Rayon Sports anzuschauen. Das Spiel war langweilig, es vielen keine Tore und auch sonst war der Spielfluss eher weniger vorhanden. Obwohl wir bei den Ultras standen kam erst in der letzten halben Stunden Stimmung auf, die auch eher von Florens und mir initiierte wurde. Trotzdem ein witziges Erlebnis und ein schöner Abschluss von diesem verlängerten Wochenende.
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