Wie läuft mein Leben denn derzeit ab?

Naja, ich würde behaupten mir geht es ziemlich prächtig. So langsam fühlt man sich dann wirklich eingelebt. So ist nach dem großen Fest mal wieder Alltag eingekehrt. Aber jetzt steht der Alltag auch wirklich. So habe ich diese Woche wieder im Kindergarten angefangen. Von der einen Klasse kann ich mir nun endlich auch alle Namen merken oder zumindest die Meisten. Da bin ich dann zusammen mit meiner Sprache soweit angekommen, dass ich die Klasse auch mal alleine zur Ruhe bringen kann. So mutiere ich dann langsam aber bestimmt von einem dieser Kinder zum Lehrer. Ich muss sagen, dass wurde jetzt auch mal Zeit. Somit ist die Arbeit dann nicht mehr ganz so anstrengend und für Späße und Blödsinn bleibt immer noch genug Zeit! Zudem hat meine eine Klasse ein Kind mit einer Aufmerksamkeitsstörung. Auf Nachfrage hab ich erfahren, dass wir insgesamt drei Kinder auf der Schule damit haben. Es gibt also immer neue Herausforderungen! Dennoch mit dem Team auf der Arbeit bleibt es eine lustige und entspannte Zeit.

Bahasa Indonesia, dass Projekt setzt sich weiter fort. Um ehrlich zu sein, ich freue mich ja, wenn das Lernen dann mal ein Ende hat. Aber so langsam nimmt auch das wieder Fahrt auf. So kam vorgestern die Nachricht an, mein Wortschatz besitzt jetzt über 1000 Wörter. Ein Blick auf die App zeigt zudem ca. die Hälfte ist bewältigt und das Training mit den Leuten hier gibt dann auch noch die restliche Grammatik. Wie mir am Anfang in Englisch erklärt wurde, wie die Wörter in Indonesisch heißen, wird mir heute in Indonesisch erklärt, wie die Wörter in Bahasa Nias heißen. Jede Insel hier hat ja so ziemlich seine eigene Sprache. So natürlich auch Nias. Also in Klartext, wenn ich Indonesisch kann, wird das gleiche nochmal mit Bahasa Nias gelernt. Damit rechne ich dann aber erst im neuen Jahr. Auch wenn ich mittlerweile Fragen verstehe, gebe ich dann anscheinend immer noch lustige Antworten. Was eine Weiterentwicklung, aber definitiv noch keine Vollendung zeigt.

Ja die Sprache ist ein ständiger Begleiter im Alltag. So auch der Sport, Freundschaften und ganz wichtig das Essen. So hat sich ein Alltag eingestuft, den ich so Lange nicht mehr geführt habe. Dieser sieht wie folgt aus: Morgens klingelt der Wecker um 6:30 Uhr. Dann habe ich Zeit zum Frühstücken und die morgendliche Badezimmerroutine durchzuführen bis 8 Uhr. Dank des immer kalten Wassers geht das Duschen schnell. Heißt Meistens ist dann eine Stunde für das Essen drinnen! Dann geht es zum TK Hanna Blindow. Ich habe die Zeit nie gestoppt, aber mehr als 20 Sekunden dürften dass nicht sein. Angekommen geht es dann dort los, so wie im Beitrag “ Zurück im Kindergarten“ beschrieben ist. Zwischen 12 Uhr und 13 Uhr komme ich dann nach Hause. Wenn kein Essen bereitsteht, wird gekocht, ansonsten direkt gegessen. Dafür nehme ich mir dann auch gerne wieder eine Stunde. Ausgeruht und gegessen, dass heißt dann Kaffee und Früchte Zeit. Dabei wird dann gerne Bahasa Indonesisch gelernt, nachdem ich die Vokabeln in der Schule auswendig gelernt habe. Momentan umfasst das gute zwei Stunden des Nachmittags, womit ich dann auch in ca. ein bis zwei Monaten fertig sein sollte. Danach wird dann erstmal Sport gemacht. Meistens endet das mit ein bis zwei Stunden Jonglage bis zum Abendbrot. Das Abendbrot genieße ich dann gerne mit Listen und wenn Sekum da ist, dann auch mit Sekum. Nach dem Essen gibt es dann eine individuelle Stunde. Von Einkaufen bis hin zu Urlaubsplanungen spiegelt sich hier alles wieder. Nach der Pause geht es dann los mit Workouts oder Jogging. Meistens gibt es danach noch eine Frucht und dann geht es auch schon pennen so gegen 22:30 Uhr.

Ich muss sagen, lange nicht mehr so ne Struktur gehabt aber tut in der Woche dann doch ganz gut! Zwischen den Einheiten ist dann auch gerne mal Zeit für ein bissel Serie, Games oder ganz beliebt kurz Abduschen. Das auch gerne bis zu fünfmal täglich. Mit meinem Mittagsschlaf, hab ich aufgehört. Ohne lebt es sich dann doch einfach besser. Zudem hab ich jetzt mein Ziel mit dem Rauchen auch angekurbelt. Keine Fluppen, keine Pipe in der Woche und nur noch gelegentlich am Wochenende. Genau, das Wochenende ist dann sehr individuell. Häufig werden jetzt hier die Blogeinträge nur noch am Wochenende erscheinen, zudem schau ich dann hier viel mit Freunden zu machen. Manchmal passiert das auch in der Woche, dann fällt die Struktur für den einen Tag weg. Zurückblickend hab ich mit der Struktur viele Ziele erreicht und es ermöglicht ein sehr schnelles einleben hier. In Zukunft werden sich dann sicherlich noch das Treffen mit Freunden und mehr Hobbys immer mehr in die Struktur anpassen.

Nun, das Essen. Eigentlich esse ich jetzt jeden Abend mit Listen und Sekum. Die Mentalität ist hier, dass die jungen Menschen den Älteren helfen. Somit ist Listen ein Biologiestudent der hier im Hause als Mann für Alles zuständig ist. Dafür kann er hier kostenfrei wohnen. Das ist praktisch der Deal zwischen ihm und Sekum. Es gibt viele Menschen, die sehr viel arbeiten, wie Sekum daher gibt es dann immer wieder verschiedene Deals mit Studenten, die den kompletten Haushalt übernehmen. Heißt Listen kocht dann auch immer. Somit gibt es oft bereitgestelltes Schweine- oder Hühnerfleisch, Fisch und Gemüse. Reis ist auch immer im Kocher, womit die Mahlzeiten dann starten können. Somit habe ich mich jetzt auch endlich dem Seafood gewidmet und ich muss sagen, dass Meiste schmeckt echt fantastisch. So sind die Fische aus eigener Haltung hier echt ein Vergnügen. Manchmal, oft Mittags koche ich dann noch selbst, da sind hier alle aus dem Haus und das Essen oft weggeputzt. Demnach esse ich jetzt auch dreimal am Tag Reis. In der Schule gibt es dafür jetzt standardmäßig Nudeln mit Cabai. Darüber hinaus erkunde ich gerade die vielfältige Welt tropischer Früchte. Das sind dann die Highlights am Tag. Da sind Geschmäcker dabei, die man auch einfach nicht mehr beschreiben kann. Gut im Internet steht dann immer schmeckt nach Erdbeere, Himbeere, Banane, ein wenig Zitrone, Orange und die süße von Mangos mit der Konsistenz eines Apfels, aber Erdbeere, Himbeere und den ganzen Rest hab ich da noch nie wirklich rausgeschmeckt. Das schöne ist, dass die meisten Früchte hier echt groß sind und oft über einen halben Kilo wiegen, sodass man dann auch ordentlich Frucht hat, um die einzelnen Aromen raus zu schmecken.

Mein weißer Blitz steht zudem fast startklar hier im Hause. Mit dem habe ich dann auch letzte Woche die erste Dschungeltour unternommen. Oder wie mir erklärt wurde nicht richtig Dschungel sondern nur da wo viele Bäume sind. Gut, die ein oder andere Schlange kann man da wohl auch zu Gesicht bekommen. Jedenfalls wenn man Glück oder Pech hat. Ich habe die Hoffnung auf jeden Fall noch nicht aufgegeben. Der Dschungel dagegen ist dann genau das Gleiche nur mit mehr Bäumen, Pflanzen und Tieren. Dafür gibt es da dann gar keine Menschen mehr. So wurde mir das zumindest beschrieben. Zwei Reptilien konnte man dann trotzdem entdecken und die Kraft der Natur hier voll ausschöpfen. Zudem hab ich auch mein Fahrrad voll ausgeschöpft. Bei dem ersten richtigen Hügel hier, wurde dann klar, dass der erste Gang ab einer gewissen Steigung nicht mehr mitmacht. Nach zehn minütigem Bergaufschieben ging es dann wenigstens mit einer steilen Abfahrt runter. Hört sich geil an, wäre bestimmt auch geil gewesen, allerdings hab ich dann Bergrunter festgestellt, dass die Bremsen ab einer gewissen Steigung nicht mehr Bremsen. Heißt zuerst ging es dann viel schneller runter als geplant und danach wurde dann wieder geschoben. Immerhin packt es die geraden Strecken und bald sollte der Rest auch wieder klappen. Somit erkunde ich hier mehr und mehr die Umgebung. Darüber hinaus haben die ersten Planungen für Urlaube, Wochenendtrips und Ausflüge begonnen.

Vielleicht zum Schluss noch zum Wetter. Das ist hier einfach Mega. Meistens regnet es einmal am Tag, dass sieht man dann aber hier oben schon vom Weiten. Ansonsten gibt es oft Sonnenschein. Bei den Temperaturen renne ich eigentlich außerhalb von der Arbeit nur mit kurzer Hose rum und manchmal auch mit T-Shirt. Nachts kann man weiterhin ohne Decke pennen und wird manchmal nur vom Donner geweckt. Wenn es hier Gewittert dann wirklich richtig und Starkregen gibt es auch von Zeit zu Zeit. Bei den Geräuschen pennt man dann auch direkt wieder ein. Tag und Nacht ist hier sehr regelmäßig, heißt 12 Stunden am Tag ist es hell und 12 Stunden am Tag ist es dunkel. Wenn ich mir dagegen die Temperaturen in Deutschland angucke, hab ich kein Problem damit erst nächstes Jahr im Sommer wiederzukommen!

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